Die Heeresversuchsanstalt Peenemünde war eine deutsche militärische Forschungseinrichtung während des Zweiten Weltkriegs. Sie befand sich auf der Ostsee-Insel Usedom in der Nähe des Ortes Peenemünde.
Die Versuchsanstalt wurde 1936 gegründet und war Teil des Heereswaffenamtes der Wehrmacht. Ihr Hauptziel war die Entwicklung und Erprobung von Raketen- und Flugzeugtechnologien, insbesondere der berühmten V2-Rakete, die als Vorläufer moderner ballistischer Raketen gilt.
Unter der Leitung von Wernher von Braun und anderen deutschen Wissenschaftlern wurden hier bedeutende Fortschritte in der Raketenforschung erzielt. Peenemünde war das Zentrum der deutschen Raketenproduktion und hatte eine wichtige Rolle bei der technologischen Entwicklung des deutschen Militärs.
Die Anstalt beschäftigte während des Krieges mehrere tausend Mitarbeiter, darunter Ingenieure, Techniker und Arbeiter. Die Arbeitsbedingungen waren oft schwierig, da die Ressourcen knapp waren und die Alliierten regelmäßige Bombenangriffe auf die Anlage durchführten.
Im August 1943 fand der berühmte Operation Hydra-Bombenangriff auf Peenemünde statt, der große Schäden anrichtete und die Produktion der V2-Raketen vorübergehend zum Erliegen brachte. Viele der Wissenschaftler und Ingenieure von Peenemünde wurden später von den Alliierten rekrutiert und spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Raumfahrtindustrie in den USA und der UdSSR.
Nach dem Krieg wurde die Anlage von der Sowjetunion übernommen und bis 1952 weiter betrieben. Heute befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Peenemünde die Historisch-Technische Informationszentrum (HTI), das über die Geschichte der Raketenentwicklung und die Kriegszeit informiert.
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